Hinweise 2018
„Kill the Audience“ an den Münchner Kammerspielen
KILL THE AUDIENCE. VON RABIH MROUÉ
Inszenierung: Rabih Mroué. Münchner Kammerspiele, Uraufführung am 12. Dezember 2018
Mit dem „Viet Nam Diskurs“ schrieb Peter Weiss ein politisch-agitatorisches Stück gegen den Vietnamkrieg.
Die Inszenierung des Stücks 1968 an den Münchner Kammerspielen richtete sich direkt an die Zuschauer*innen: Was bedeutet es, einem politischen Stück beizuwohnen? Die Aufforderungen des Stücks wörtlich nehmend sammelten die Schauspieler*innen am Ende des Stücks Geld für den Vietcong. Es folgte eine veritable Auseinandersetzung zwischen den Regisseuren Wolfgang Schwiedrzik und Peter Stein einerseits und Intendant August Everding andererseits. Selbst als die Sammlung von Geld untersagt wurde, warfen die Zuschauer*innen Münzen auf die Bühne. Doch was ist mit diesem Geld geschehen? Wurden damit Waffen gekauft, um aus dem Theater heraus real politisch einzugreifen? Regisseur Rabih Mroué geht diesen Spuren nach. 50 Jahre nach dem damaligen Konflikt erforscht Mroué am gleichen Ort (im damaligen Werkraum) die Rolle der Zuschauer*innen. Kann es überhaupt noch ein Publikum geben, wenn das Theater zur Straße wird? Verschwindet es, wenn die Bühne genutzt wird zur offenen politischen Auseinandersetzung? „Kill the Audience“ ist die dritte Arbeit von Rabih Mroué an den Münchner Kammerspielen. Nach „Ode to Joy“ (2015) feierte „Rima Kamel“ (2017) im Rahmen einer Werkschau des Künstlers an den Kammerspielen Premiere.
Mit Zeynep Bozbay, Eva Löbau Live-Musik Marja Burchard, Maasl Maier Inszenierung Rabih Mroué Ausstattung Bettina Katja Lange, Rabih Mroué Licht Charlotte Marr Musik Marja Burchard, Maasl Maier Dramaturgie Martin Valdés-Stauber
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Theaterkritiken
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Hinweise 2017
Gedenken an Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas
Zum Gedenken an Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas gibt es am Freitag, 22. Dezember 2017 vor dem Haus an der Karl-Lehr-Straße 9 in Duisburg, in dem Schulze-Boysen während seiner Zeit als Schüler des Duisburger Steinbart-Gymnasiums zu Hause war, eine Gedenkveranstaltung. Ab 12 Uhr wird jeweils beginnend zur vollen Stunde die Passage aus Peter Weiss‘ „Ästhetik des Widerstands“ vorgelesen, die den letzten Gang der verurteilten Widerstandskämpfer aus dem Kreis um Schulze-Boysen zu ihrer Hinrichtung in Plötzensee schildert.
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Medienberichte
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Hinweise 2016
Dem Unerreichbaren auf der Spur – 100 Jahre Peter Weiss
Dienstag, 13. Dezember 2016, 19 Uhr
Freie Akademie der Künste in Hamburg e.V., Klosterwall 23, 20095 Hamburg
In Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg
Birgit Lahann und Werner Schmidt im Gespräch mit Jörg Sundermeier.
Eintritt: 8,- / erm. 5,-
In diesem Jahr wäre Peter Weiss, geboren bei Potsdam und 1982 in Stockholm verstorben, 100 Jahre alt geworden.
In den letzten Jahren ist er zum Klassiker der deutschen Literatur erklärt worden, der er als Autor des Großromans "Die Ästhetik des Widerstands", als Dramatiker mit Stücken wie "Marat/De Sade" und "Die Ermittlung" auch zweifelsohne ist. Doch zugleich war Weiss so viel mehr und anderes: er war schwedischer Schriftsteller, Maler, Filmemacher, engagierter Essayist, Sozialist und der Chronist der Arbeiterbewegung des 20. Jahrhunderts.
Birgit Lahann und Werner Schmidt haben in diesem Jahr jeweils neue biographische Annäherungen an Peter Weiss veröffentlicht. Mit ihnen wird der Moderator Jörg Sundermeier über Weiss und seine Werke sprechen, über Weiss' Leben zwischen Deutschland und Schweden, zwischen Princeton und Hanoi.
Veranstalter-Website
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Hinweise 2015
Beitragsaufruf: Peter Weiss 1916-2016. Experiment und Engagement heute
Anlässlich des Peter-Weiss-Jubiläums 2016 organisieren die Universitäten von Ferrara (Matteo Galli) und Mailand (Marco Castellari) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut eine internationale Tagung (Ferrara, 24.-26. November 2016), die sich der Aktualität des Schriftstellers, Malers und Filmemachers, des experimentellen Künstlers und unbequemen Interpreten seiner Zeit widmet.
Weiss’ multimediales und mehrsprachiges Œuvre erscheint heute nach Jahren gemäßigten kritischen Interesses in einem neuen Licht. Sowohl sein Engagement für eine gesellschaftlich-politisch wirksame Kunst als auch sein ständiges Suchen nach neuen, der Gegenwart angemessenen Ausdrucksformen, seine eifrig rezipierten Bühnen- und Prosawerke der 1960er-70er Jahre wie die weniger bekannte frühe literarische Produktion, sein umfangreiches und vielschichtiges essayistisches Œuvre wie sein zwischen Avantgarde und Dokumentarismus angesiedeltes malerisches und filmisches Werk treten zunehmend in Dialog mit ästhetischen und politischen Diskursen unserer Gegenwart.
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