Aktuelles
Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte
Freitag, 26. April 2024, 18.30 Uhr Kulturhaus Babelsberg, Karl-Liebknecht.-Str, 135, 14482 Potsdam (S-Bahn Babelsberg)
Eine Veranstaltung der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft (IPWG),
Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte und die Diskussion um den Peter Weiss-Preis der Stadt Bochum mit Fatma Aydemir, Maryam Aras (beide Mitglieder der Jury des Peter Weiss Preises) und Michael Hofmann (IPWG); Moderation: Arnd Beise (IPWG).
Die Berlinale wird Kahls Verfilmung von Weiss‘ „Die Ermittlung“ nicht zeigen
Regisseur R.P. Kahls Verfilmung „Die Ermittlung“ nach einem Theaterstück von Peter Weiss, die den ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt behandelt, wird trotz ihrer großen Aktualität von der Berlinale überraschend nicht gezeigt, wie die Tageszeitung Welt berichtet. Anders als zunächst geplant wurde der Film nicht in das finale Festivalprogramm aufgenommen. Regisseur Kahl wurde mitgeteilt, dass im diesjährigen Programm bereits ausreichend Filme über den Holocaust vertreten seien. Das Berlinale-Leitungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek würdigte den Beitrag des Films zur deutschen Geschichte, kreideten dem Film aber mangelnde künstlerische Originalität und Überlänge an.
Nähere Informationen
Sharon Dodua Otoo im Gespräch mit Jon Cho Polizzi
Lesung in Frankfurt a. M.: Peter Weiss‘ „Meine Ortschaft“ (Auschwitz 1965)
Hinweise 2023
Stellungnahme der IPWG zu den Vorgängen um die Verleihung des Peter Weiss-Preises der Stadt Bochum 2023
Mit Befremden und Sorge sieht die IPWG die Diskussion um die designierte Peter Weiss-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo. Wir gratulieren der Jury für ihre Entscheidung, die Verfasserin des grandiosen Romans Adas Raum aus dem Jahre 2021 auszuzeichnen, der ganz im Sinne von Peter Weiss als ein Musterbeispiel einer „Ästhetik des Widerstands“ angesehen werden kann. Otoo verbindet in ihrem epischen Meisterwerk Geschichten über die Unterdrückung von Frauen mit antikolonialen Perspektiven sowie mit einer eigenwilligen Thematisierung des Nationalsozialismus. Die Verwendung einer komplexen Dingsymbolik erhöht den ästhetischen Reiz des Romans, der als ein exemplarisches Modell postmigrantischen Erzählens in deutscher Sprache gelten kann.
Umso vehementer kritisiert die IPWG, wie eilfertig Otoo von offizieller Seite – auf alleiniger Grundlage eines tendenziösen Online-Artikels – wegen einer vor längerer Zeit geleisteten Unterschrift unter eine pro-palästinensische Petition als Preisträgerin in Frage gestellt wurde. Peter Weiss, nach dem der Preis der Stadt Bochum benannt wurde, hat sich in seinem Werk eindringlich mit dem Nationalsozialismus und dessen Fortleben befasst; er hat seine unverbrüchliche Solidarität mit Israel als Heimstatt der Juden betont, gleichzeitig aber die konkrete Politik verschiedener israelischer Politiker zu mehreren Gelegenheiten kritisiert. Wir sind uns nicht sicher, ob Peter Weiss selbst unter den aktuellen Diskursbedingungen eine Chance gehabt hätte, den Peter Weiss-Preis zu erhalten.
Hinweise 2022
Sonderausgabe der Zeitschrift „New German Critique“
Aus Anlass des Erscheinens der englischen Übersetzung des zweiten Bandes von Peter Weiss‘ Die Ästhetik des Widerstands bei Duke University Press haben Kai Evers, Julia Hell und Seth Howes im November 2022 eine Sonderausgabe der Zeitschrift „New German Critique“ herausgegeben, die neue, an aktuellen Fragestellungen orientierte Lesarten des Romans bietet.
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Gunilla Palmstierna-Weiss ist tot
Die Internationale Peter Weiss-Gesellschaft trauert um Gunilla Palmstierna-Weiss. Wie die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter berichtet, ist die schwedische Bühnenbildnerin, Kostümgestalterin und Keramikerin Gunilla Palmstierna-Weiss verstorben. Sie war 94 Jahre alt. Gunilla Palmstierna-Weiss‘ Karriere als Bühnenbildnerin und Kostümdesignerin begann mit der legendären Premiere von Peter Weiss‘ „Marat/Sade“ am Schillertheater Berlin 1964. Von 1964 bis zu seinem Tod 1982 war sie mit dem deutsch-schwedischen Autor, Maler und Filmemacher Peter Weiss verheiratet. Sie trat in Weiss‘ Filmen auf und gestaltete Bühnen und Kostüme für seine Dramen.
Hinweise 2021
Prozess Auschwitz – Theater+ Film
Preview am 18. November 2021 um 20.00 Uhr im Gallustheater Frankfurt a. M., Kleyerstr. 5
Die Überlebenden der Vernichtungslager hatten die Bürde des Erlittenen für ihr weiteres Leben zu tragen. Der Frankfurter Auschwitz-Prozess zwang die ZeugInnen, sich dem Prozess des Erinnerns, des Berichts, der Befragung in öffentlicher Verhandlung auszusetzen. Wir nutzen die Protokolle des Prozesses, konzentrieren uns aber auf die unterschiedlichen Formen des Erinnerns: Erinnern als Rekonstruktion, fragmentierte und zerstörte Erinnerung, abgewehrte, verformte Erinnerung, Bilder ohne Sprache, scheiternder Sprechversuch.
Hinweise 2020
Der Chronist der „Weltkomödie“ und seine Beziehungen zu Peter Weiss
In memoriam Christoph Meckel
Wie Peter Weiss hat auch Christoph Meckel sowohl als Autor wie auch als bildender Künstler gearbeitet. Beide kannten und schätzten sich. Während aber Weiss nach seiner Phase als Bildkünstler nicht mehr schrieb, hat Meckel beides stets parallel betrieben.
Hinweise 2019
Otobong Nkanga erhält den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum
Die nigerianische Künstlerin Otobong Nkanga erhält den mit 15 000 Euro dotierten Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum. In einer Mitteilung hob die Jury hervor, die 1974 geborene Fotografin, Performerin, Plastikerin und Autorin begreife ihre künstlerisch-anthropologischen Studien als den ganzen Menschen umfassende, konkrete Untersuchungen. Der Preis wird am Sonntag, dem 15. Dezember 2019 im Kunstmuseum Bochum verliehen.
Hinweise 2018
„Kill the Audience“ an den Münchner Kammerspielen
KILL THE AUDIENCE. VON RABIH MROUÉ
Inszenierung: Rabih Mroué. Münchner Kammerspiele, Uraufführung am 12. Dezember 2018
Mit dem „Viet Nam Diskurs“ schrieb Peter Weiss ein politisch-agitatorisches Stück gegen den Vietnamkrieg.
Hinweise 2017
Gedenken an Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas
Zum Gedenken an Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas gibt es am Freitag, 22. Dezember 2017 vor dem Haus an der Karl-Lehr-Straße 9 in Duisburg, in dem Schulze-Boysen während seiner Zeit als Schüler des Duisburger Steinbart-Gymnasiums zu Hause war, eine Gedenkveranstaltung. Ab 12 Uhr wird jeweils beginnend zur vollen Stunde die Passage aus Peter Weiss‘ „Ästhetik des Widerstands“ vorgelesen, die den letzten Gang der verurteilten Widerstandskämpfer aus dem Kreis um Schulze-Boysen zu ihrer Hinrichtung in Plötzensee schildert.