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Hinweise 2006

SZENISCHE INSTALLATION

Am 18. und 19. November 2006 wurde im Museum Bochum die von der IPWG initiierte szenische Installation
ABSCHIED/VON\DEN/ELTERN des Theaters Gegendruck gegeben.
ABSCHIED/VON\DEN/ELTERN
Eine szenische Installation zum 90. Geburtstag von Peter Weiss
Museum Bochum 18. und 19. November 2006

»Abschied von den Eltern« (1961) ist eines der bekanntesten und bewegendsten Bücher von Peter Weiss, darstellend die exemplarische Kindheitsgeschichte in einem bürgerlichen Haushalt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Noch heute ist es für junge und alte Leser eine Lese-Zumutung und Herausforderung zugleich.
Zugleich plant das Theater Gegendruck, das zuletzt mit dem Jugend-Stück »Genua 01« nicht nur im Ruhrgebiet und zahlreichen Schulen erfolgreich unterwegs war, im Auftrag der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft eine szenische Installation zu der Erzählung von Peter Weiss, die an wenigstens fünf verschiedenen Orten im Ruhrgebiet gezeigt werden soll (Duisburg, Oberhausen, Essen, Bochum, Gelsenkirchen sowie als Heimspiel in Reck­linghausen) und den Autor wieder nachdrücklich ins Gespräch bringen soll. – Es ist ge­plant, wie »Genua 01« auch diese Produktion wieder Schulen im Ruhrgebiet anzubieten. 

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KOLLOQUIUM IN POTSDAM

Peter Weiss Kolloquium: Politik der Poesis - Poesis der Politik
Am 8. November 2006 jährt sich zum 90. Mal der Geburtstag des deutschen Schriftstellers Peter Weiss. Da Peter Weiss in Nowawes, dem heutigen Babelsberg, seine ersten Lebensjahre verbrachte, möchten WissenschaftlerInnen und Literaturfreunde in Potsdam diesen Termin zum Anlass nehmen, um an ihn zu erinnern. MitstreiterInnen wollen die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, der Brandenburgische Kulturbund e.V., die Universität Potsdam, das Filmmuseum Potsdam sowie der Literaturladen von Karsten Wist sein. Wir hoffen auch die Stadtverwaltung in dieses ehrende Gedenken einbeziehen zu können. Es geht nicht allein um eine bekräftigende biographische Bezugnahme, vielmehr stellt das Weiss’sche Werk eine komplexe Herausforderung dar, dem die Arbeit an der Vergegenwärtigung zu dienen hat.
So sind die literarischen Texte geprägt von Peter Weiss’ künstlerischer Selbstfindung und –vergewisserung, sie zeugen von den Versuchen mittels dieser Texte zu einer politisch verantwortungsvollen Positionierung zu gelangen. Ebenso sind es die dramatischen Werke, die Weiss für das europäische und deutsche Theater konzipierte, die in ihrem wirkungs-ästhetischem Gehalt eine innovative Provokation darstellten und - man denke an „ Die Ermittlung“ oder an den „Vietnam-Diskurs“ - zu einer unmittelbaren Bezugnahme des Theaters auf das politische Leben der Gegenwart herausforderten. Peter Weiss’ Standpunkt als Autor in einer geteilten Welt ist aus heutiger Sicht im Bewußtsein neuer und anderer Risse, die die Teilung der Welt markieren, gleichermaßen von Interesse, zumal sich für den Autor mit diesen Standpunkten immer zugleich auch ästhetische Entscheidungen eines Widerstand leistenden Künstlers verbanden. Wie sind überhaupt die Erkundungen des Bildenden Künstlers und des Filmemachers Peter Weiss in bezug auf die Herstellung einer neuen Subjektivität bei aller vermeintlichen dokumentarischen Arbeit zu bewerten? In der Nähe des heutigen Medienstandorts Babelsberg mögen diese Reflexionen von besonderem und nachdrücklichen Belang erscheinen. Wo verlaufen die Reibungspunkte mit einer als unabweisbar angenommenen wie gleichzeitig kritisch zu beurteilenden Tradition? Bezieht sie sich auf Haltungen des politisch Möglichen (Goethe) oder scheinen die visionären Entwürfe des Poetischen (Hölderlin) dem Scheitern anheim gestellt? Wird ein „Neuer Prozeß“ (Kafka) unabweisbar, in dem der Einzelne sich im Mahlstrom der Geschichte verliert?
Das Peter-Weiss-Kolloquium, das vom 3. bis 5. November 2006 in Potsdam stattfinden soll, wird sich diesen Problemstellungen widmen und sich um eine aktuelle Sicht auf das Weiss’sche Werk bemühen. Besonderer Wert wird dabei auf die medienästhetische Komplexität des Werkes gelegt. Weiss hat eben als Maler wie im Film, auf dem Theater wie in der Prosa nach Ausdruck gesucht.
Ansprechpartner:
Universität Potsdam Dr. Hans-Christian Stillmark, Institut für Künste und Medien Dr. Margrid Bircken, Institut für Germanistik Brandenburgischer Kulturbund e.V.

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PETER-WEISS-TAGE IM MUSEUM BOCHUM

»Peter-Weiss-Tage« Bochum 2006
»Fluchtpunkt Paris. Peter Weiss und die Avantgarde« (Ausstellung, Organisator: Günter Schütz; Kolloquium)
»Im Wendekreis des Stiers: Das Konzept KulturOrt« (Podiumsdiskussion)
»Peter-Weiss-Preis« der Stadt Bochum für Ingo Schulze (Lesung und Preisverleihung)
Mitgliederversammlung der Internationalen Peter-Weiss-Gesellschaft e.·V.
Theater Gegendruck »Abschied von den Eltern« (Szenische Installation)
Alle Veranstaltungen im Museum Bochum / Kunsthalle, Kortumstraße 147, 44777 Bochum
Freitag, 10. November 2006
19.00 Uhr: Eröffnung der »Peter-Weiss-Tage« Begrüßung der Gäste (Dr. Arnd Beise, Marburg)
19.30 Uhr: Lesung mit dem Preisträger des Peter Weiss Preises 2006 der Stadt Bochum, Ingo Schulze, eingeleitet und moderiert von Prof. Dr. Harro Müller-Michaels (Ruhr-Universität Bochum), in Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Bochum e.·V.
Samstag, 11. November 2006
10.00–10.15 Uhr Begrüßung durch das Museum Bochum
10.15–13.15 Uhr Kolloquium »Fluchtpunkt Paris. Peter Weiss und die Avantgarde«.
Moderiert von Dr. Ingo Breuer (Köln) und Anja Schnabel (Paris); mit Vorträgen von:
Prof. Dr. Karl Heinz Götze (Aix-en-Provence):
Mythos und Erfahrung. Peter Weiss’ Bilder von Paris
Dr. Isabelle Berruer (Orléans):
Weiss en France. Französische Bilder von Peter Weiss
Dr. Günter Schütz (Paris):
Paris, Fluchtpunkt, Avantgarde, Weiss – auf der Suche nach einem Ausstellungstitel

PODIUMSDISKUSSION
Samstag, 11. November 2006
15.00 Uhr Im Wendekreis des Stiers.
Europa im Werk und in der Biografie von Peter Weiss unter dem Aspekt von »Ruhrgebiet 2010 – Kulturhauptstadt Europas«
Moderiert von Rüdiger Sareika (Ev. Akademie Iserlohn) diskutieren:
Prof. Gunilla Palmstierna-Weiss, freie Szenografin und Autorin, Stockholm
Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturdezernent der Stadt Bochum
Prof. Dr. Olaf Schwencke, Hochschule der Künste, Berlin, ehemals Europaabgeordneter
Erdmann Linde, ehemals Leiter des WDR-Studios Dortmund und Europaabgeordneter
15.00 bis 16.30 Uhr: Podiumsdiskussion »Im Wendekreis des Stiers. Europa im Werk und in der Biografie von Peter Weiss unter dem Aspekt von ›Ruhrgebiet 2010 – Kulturhauptstadt Europas‹«, moderiert von Dr. Rüdiger Sareika (Kulturbeauftragter der Ev. Kirche von Westfalen), mit:
Prof. Gunilla Palmstierna-Weiss, freie Szenografin und Autorin, Stockholm
Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturdezernent der Stadt Bochum
Prof. Dr. Olaf Schwencke, Hochschule der Künste, Berlin, ehemals Europaabgeordneter
Erdmann Linde, ehemals Leiter des WDR-Studios Dortmund und Europaabgeordneter

VERLEIHUNG DES PETER-WEISS-PREISES
Samstag, 11. November 2006
19.00 Uhr: Verleihung des »Peter-Weiss-Preises« der Stadt Bochum an Ingo Schulze.
Anschließend Empfang der Stadt Bochum.
Da Bochum zusammen mit den anderen Städten der Region seit Mitte dieses Jahres auf dem Kurs in Richtung „Ruhr 2010. Kulturhauptstadt Europas“ ist, bietet es sich an, im Rahmen der Tagung zur Verleihung des Peter-Weiss-Preises den europäischen Aspekt in den Mittelpunkt zu stellen.
Europa hat im Leben und Werk von Peter Weiss immer eine bedeutende Rolle gespielt. Seine Lebensstationen wie Berlin, Prag, London, Paris oder Stockholm waren zwar weitestgehend bedingt durch die Verfolgung im Dritten Reich, aber sie entsprachen auch seinem Selbstverständnis als Künstler. Schon von seinem Elternhaus her fühlte sich Peter Weiss einer internationalen und europäischen Tradition verbunden, der er dann auch nach dem Zweiten Weltkrieg entsprechend seiner eigenen Lebensziele folgte.
Im literarischen Werk behandelt Weiss eine ganze Reihe der Kulturhauptstädte Europas: Berlin, Madrid, Prag, Stockholm, London u.a. Es ist spannend nachzuvollziehen, welche Rolle er ihnen für das Leben im 20. Jahrhundert zumisst und was sich aus seiner Wahrnehmung für die Gegenwart und für die Bedeutung der europäischen „Kulturmetropolen“ ableiten lässt. In deutlicher Abgrenzung zu den Kulturmetropolen beschreibt Weiss jedoch auch immer wieder die ländlichen Regionen: Holzfällerlager in Schweden, Insellandschaften vor Skandinavien, Gärten und Wälder im spanischen Bürgerkriegs, die Traumwelten des Landbriefträgers Chaval, schließlich „Meine Ortschaft“ - Auschwitz. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf nach der Bedeutung der Regionen und des Regionalen im Vergleich zur Bedeutung der Großstädte in Europa. Schließlich behandelt Peter Weiss in „Die Ästhetik des Widerstands“ vor dem Hintergrund des Widerstands gegen das Dritte Reich nicht nur eine Vielzahl europäischer Kunstwerke, sondern auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede europäischer Mentalitäten von Griechenland, Italien bis Spanien und von Frankreich, Russland, bis Schweden und Deutschland. Hieran lassen sich vortrefflich Überlegungen zu den Beziehungen zwischen den europäischen Kulturen im Hinblick auf den Gedanken der Einigung Europas unter dem Vorzeichen der gemeinsamen Kultur anknüpfen.
Einige dieser Aspekte sollen unter dem aktuellen Gesichtspunkt der Neubelebung des europäischen Gedankens vor dem Hintergrund von „Ruhr 2010. Kulturhauptstadt Europas“ behandelt werden.

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2006
Sonntag, 12. November 2006
10.00 bis 12.30 Uhr: Öffentliche Mitgliederversammlung der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft e.V.

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KOLLOQUIUM

Wissenschaftliches Kolloquium: 25 Jahre Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands"
7. bis 9. Juli 2006, Evangelische Akademie Iserlohn
Im Jahre 1981 erschien der dritte Band von Peter Weiss' Ästhetik des Widerstands. Seit dem Erscheinen des ersten Bandes im Jahre 1975 und bis zum Ende der DDR 1989/90 stand der Roman, der eine Reflexion über das Scheitern der Arbeiterbewegung im Angesicht der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit einer literarischen Reflexion über Grundlagen einer kritischen Ästhetik verbindet, im Zentrum zahlreicher literarisch-ästhetischer und politischer Diskussionen.
Prof. Dr. Michael Hofmann, Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn, veranstaltet als Herausgeber des Peter Weiss Jahrbuchs in Zusammenarbeit mit Dr. Jens Birkmeyer (Universität Münster) und der Internationalen Peter Weiss - Gesellschaft ein wissenschaftliches Kolloquium zu Peter Weiss' Roman, das vom 7. bis 9. Juli 2006 an der Evangelischen Akademie Schwerte stattfindet. Die Veranstaltung wird von den Universitäten Paderborn und Münster finanziell getragen.
Fünfundzwanzig Jahre nach Erscheinen des dritten Bandes der Ästhetik des Widerstands geht es uns um eine kritische Bestandsaufnahme: Hat die Ästhetik des Widerstands in unserer heutigen Welt, die durch die Folgen der Globalisierung und das Vorherrschen einer neo-liberalen Politik gekennzeichnet ist, nur noch einen historischen Charakter? Gibt es Anknüpfungspunkte zwischen dem Roman und den Anliegen und Interessen einer postmodernen Gesellschaf? Gibt es Berührungspunkte mit aktuellen Forschungsinteressen, die sich auf die Darstellung von Körperlichkeit und Gewalt, auf die Frage eines Gedächtnisses der Shoah, auf die Bedeutung interkultureller Konstellationen, auf die Relevanz von gender-Konzepten in der Beschreibung historischer Erfahrung, auf die Interdependenz von Narration und Historie beziehen. Welchen Stellenwert gewinnt der Roman in der augenblicklichen methodischen Ausrichtung der Literaturwissenschaft? Lässt sich die Ästhetik des Widerstands womöglich als Korrektiv für eine Kulturwissenschaft verstehen, die Fragen der materiellen Verhältnisse und ungerechter Herrschaft immer weniger Beachtung schenkt?
Zu diesen Fragen werden u.a. sprechen: Prof. Jürgen Schutte (Berlin), Prof. Martin Rector (Hannover), Prof. Uta Kösser (Leipzig), Prof. Burkhardt Lindner (Frankfurt am Main), Prof. Alfons Söllner (Chemnitz).
Die Wochenendtagung ist öffentlich. Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Auskunft und Anmeldung: Prof. Dr. Michael Hofmann, Tel. 05251/602891, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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EHRUNG

Ehrung für Judith Malina anlässlich ihres 80. Geburtstags in der Akademie der Künste in Berlin, am 8. Juni 2006, um 18.30 Uhr und 20.30 Uhr.
Judith Malina gründete gemeinsam mit Julian Beck das Living Theatre, deren 1964 bis 1966 gespielte "Marat-Sade"- Inszenierung weltberühmt wurde.

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THEATER

MARAT/SADE im Stadtbad Oderbergerstrasse
Premiere am 24. Mai 2006, 21 Uhr
Regie: Hannes Hametner
Ausstattung: Giovanni de Paulis
Es spielen Studenten des 6. Semesters der Schauspielschule für Theater und Film REDUTA – BERLIN
Weitere Vorstellungen am 25., 26., 27.Mai 2006 je 21 Uhr
Kartenreservierungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Diese Produktion wird mit Unterstützung der IPWG gezeigt.

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IPWG-Tagung Mai 2006

Leitung: Jürgen Schutte, Ulrike Weymann
Bitte beachten Sie die Änderung am Programm.
Folgender Programmpunkt muss leider entfallen: The collector - a recurrent figure in Weiss' prose, films and paintings
Magnus Bergh (Bonniers Verlag, Stockholm)
PETER WEISS - GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN KÜNSTEN: BILD - COLLAGE - TEXT - FILM
in Zusammenarbeit mit Archiv der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, Freunde der Deutschen Kinemathek e.V., Schwedische Botschaft
Termin: 12.-14. Mai 2006
Ort: Akademie der Künste, Klubräume. Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten
Freitagabend: Kino Arsenal am Potsdamer Platz
Samstagabend: Felleshus der Nordischen Botschaften, Rauchstr. 1, Berlin-Tiergarten
Freitag, 12. Mai 2006
18.30 Uhr: Begrüßung
Jürgen Schutte (2. Vorsitzender der IPWG)
Wolfgang Trautwein (Archiv der Akademie der Künste)
Stefanie Schulte Strathaus (Freunde der Deutschen Kinemathek)
Einführung in das Thema der Tagung: Ulrike Weymann (Mainz)
19.00 Uhr: Vorführung und Diskussion von Filmen von Peter Weiss
Mit Arnd Beise (Universität Marburg), Martin Rector (Universität Hannover), Gunilla Palmstierna-Weiss (Stockholm) und Stefanie Schulte Strathaus (Freunde der Deutschen Kinemathek)
Sonnabend, 13. Mai 2006
9.00 Uhr: Film und Literatur: Zur Signifikanz und Darstellung des Raumes in Peter Weiss' Der Fremde und Hägringen
Ulrike Weymann (Universität Mainz)
Beschreibung und Moderne. Peter Weiss' Der Schatten des Körpers des Kutschers als literarische Archäologie des Kinos
Heinz Drügh (Universität Tübingen)
Moderation: Jürgen Schutte (FU Berlin)
10.30 Uhr:Kaffeepause
11.00 Uhr: Der Schatten des Körpers ... Standortbestimmung zwischen den Künsten
Manuel Köppen (Humboldt-Universität zu Berlin)
Der Spanische Bürgerkrieg in der Ästhetik des Widerstands und Claude Simons Georgica. Geschichte als antifaschistischer Diskurs und intertextuelle Spiegelung.
Rüdiger Steinlein (Humboldt-Universität zu Berlin)
Moderation: N.N.
12.30 Uhr:Mittagspause
14.00 Uhr: The collector - a recurrent figure in Weiss' prose, films and paintings
Magnus Bergh (Bonniers Verlag, Stockholm)
Störgeräusche. Psychosomatische Schnittstellen bei Peter Weiss und Terezia Mora
Jenny Willner (FU Berlin)
Moderation: Yannick Müllender (Freie Universität Berlin)
15.30 Uhr: Kaffepause
16.00 Uhr: Ekphrasis als politische Hermeneutik in der Ästhetik des Widerstands
Klaus Müller-Richter (Internationales Zentrum für Kulturwissenschaften, Wien)
Enzyklopädisches Erzählen. Die Ästhetik des Widerstands als Weltlandschaft
Alexander Honold (Universität Basel)
Moderation: Christian Wollin (Freie Universität Berlin)
17.30 Uhr: Pause
19.30 Uhr: Lesung: Frühe (und unveröffentlichte) Texte von Peter Weiss, in deutscher und schwedischer Sprache
Nadja Weiss (Kgl. dramatisches Theater, Stockholm) und Nina West (Berlin)
Ort: Felleshus der Nordischen Botschaften, Rauchstraße 1, Berlin-Tiergarten
Moderation: Wiebke Annik Ankersen (angefragt)
Sonntag, 14. Mai 2006
10.00 Uhr: Die Arbeit am Bild als Ästhetik des Widerstands
Burkhardt Lindner (Universität Frankfurt a.M.)
Peter Weiss' bildnerische Wahrnehmung in der Literatur
Elisabeth Wagner (Humboldt-Universität zu Berlin)
Moderation: N.N.
11.30 Uhr: Kaffeepause
12:00 Uhr: Offene Gesprächsrunde: Perspektiven und Probleme der Peter Weiss-Rezeption und Peter Weiss-Forschung
Moderation: Jürgen Schutte und Ulrike Weymann
Parallel zur Tagung planen wir eine kleine Ausstellung:
Peter Weiss in der DDR - Bücher und andere Arbeiten von und über Peter Weiss in der DDR, mit besonderer Berücksichtigung der Sammlung Haiduk
Verantwortlich: Peter-Weiss-Bibliothek (angefragt) und Annette Weingärtner (Hannover)

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URAUFFÜHRUNG EINER OPER NACH PETER WEISS

Ein Auftragswerk des Bremer Theaters
Johannes Kalitzke
INFERNO
Text von Peter Weiss
Musikalische Leitung: Stefan Klingele
Inszenierung: David Mouchtar-Samorai
Bühnenbild: Heinz Hauser
Kostüme: Urte Eicker
Dramaturgie: Ralf Waldschmidt
Die Premiere war am 11. Juni 2005 um 19.30 Uhr im Theater am Goetheplatz.
http://www.bremertheater.com
Theaterkasse 0421/3653-333
Bremer Theater, Goetheplatz 1-3, 28203 Bremen
Weitere Informationen bei:
0421/3653-210, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
0421/3653-208, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Peter Weiss (1916-1982) zählt zu den renommiertesten deutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er wurde u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Sein Theaterstück INFERNO entstand 1964, es wurde erst 2003 aus dem Nachlass veröffentlicht und bisher auch als Schauspiel nicht aufgeführt. In den 1960er Jahren plante Peter Weiss eine Trilogie in Anlehnung an Dantes GOETTLICHE KOMOEDIE, in der er ein Welttheater der bürgerlich-kapitalistischen Verhältnisse gestalten wollte. Der dritte Teil der Trilogie, nach dem Paradiso-Teil der GOETTLICHEN KOMOEDIE, wurde unter dem Titel DIE ERMITTLUNG 1965 an 16 Theatern gleichzeitig uraufgeführt und hat die Protokolle des Frankfurter Auschwitzprozesses zur Grundlage. Hauptfiguren der Oper INFERNO sind wie in der GOETTLICHEN KOMOEDIE Dante selbst und der römische Dichter Vergil. Dante kehrt aus dem Exil in ein Land der Täter zurück. Die Tätergesellschaft nutzt die Schuldgefühle des Überlebenden zum Versuch, den Dichter einzugemeinden. Peter Weiss hat in INFERNO sein Schicksal als emigrierter Jude, als Schriftsteller im Exil und seine Erfahrungen mit dem Deutschland der Nachkriegszeit zum Thema gemacht. Johannes Kalitzke hat den Text von Peter Weiss gemeinsam mit dem Regisseur der Uraufführung, David Mouchtar-Samorai, für seine Oper gekürzt, den Wortlaut aber ansonsten nicht verändert.

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Leipziger Diskussionsveranstaltung

In Leipzig fand am Donnerstag, den 15. März 2006 von Uhr 12:00 bis 13.00 im Forum, Halle 3, Stand C 506 eine Diskussion statt: "Berlin Alexanderplatz" und "Marat/Sade". Über das Erzählen von einer fragmentierten Welt.
Zur Aktualität von Alfred Döblin und Peter Weiss.

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Marat-Sade-Inszenierung am Theater Greifswald

Am 11. März 2006 hatte eine Inszenierung von Marat/Sade am Theater Greifswald Premiere. Regie führte Anton Nekovar.

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VORTRAG

"Jüdische Schicksale. Peter Weiss und der Holocaust" von Anja Schnabel (Nürnberg)
Donnerstag, 12. Januar 2006, 20.00 Uhr Bibliothek der Wilhelm von Oranien Schule Dillenburg

Peter Weiss (1916-1982), Dramatiker, Maler, Filmemacher und Prosaist, zählt noch heute zu den herausragendsten Vertretern politisch-engagierter Kunst in den 1960er und 1970er Jahren in Deutschland. Als Sohn eines ungarischen Vaters und einer aus der Schweiz stammenden Mutter erfuhr er erst mit 22 Jahren von den jüdischen Wurzeln seines Vaters Eugen Weiss. Dieser hatte seine jüdische Herkunft geheim gehalten - ein Familiengeheimnis, mit dem sich Peter Weiss ein Leben lang beschäftigen sollte. In eindrucksvollen Kohlezeichnungen und Oelbildern, spannungsgeladenen Theaterstücken und Romanen hat er sich immer wieder mit der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden auseinander gesetzt. Das Vernichtungslager Auschwitz wurde ihm ideell zum lebenslangen Bezugspunkt, es wurde zu seiner "... Ortschaft, für die ich bestimmt war und der ich entkam."
Anja Schnabel, Literaturwissenschaftlerin, Jahrgang 1968, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Hannover. Sie schreibt an einer Dissertation mit dem Titel "Nicht ein Tag, an dem ich nicht an den Tod denke - Peter Weiss' Todesvorstellungen und Todesdarstellungen in seinen Bildern und Schriften". Seit 2000 betreut sie die "Kontaktstelle Peter Weiss-Forschungsprojekte" der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft e.V. (www.peterweiss.org), seit 2002 ist sie Vorstandsmitglied der IPWG. Veröffentlichungen u.a.:
- Anja Schnabel, Stillgestellte Todes-Augenblicke bei Peter Weiss, in: Michael Hofmann, Martin Rector, Jochen Vogt (Hrsg.), Peter Weiss-Jahrbuch, Bd. 14, St. Ingbert 2005, S. 123-138.
- Anja Schnabel, Die NS-Vergangenheit im Schafpelz westdeutscher Restauration - Wolfgang Koeppens Nachkriegsromane als literarische Verarbeitung, in: Joachim Perels (Hrsg.), Im Schatten der NS-Vergangenheit. Zum Umgang mit dem Hitler-Regime in der Bundesrepublik, S. 165-184, Veröffentlichung voraussichtlich Frühjahr 2006.