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Aktuelles

Who the fuck is Peter Weiss? Veranstaltung des Theaters Aalen

In Kooperation mit dem Kunstverein Aalen werden auf der Studiobühne des Theaters Aalen im Alten Rathaus Aalen am 29. Oktober 2024, 19.00 Uhr, drei Kurzfilme des gebürtigen Aaleners Peter Schmidt über den Dramatiker Peter Weiss (1916–1982) gezeigt, die sowohl in dessen als auch in die Arbeiten der Bühnenbildnerin Gunilla Palmstierna-Weiss einführen.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

Verfilmung von „Die Ermittlung“ wird am Frankfurter Originalschauplatz gezeigt

Am 3. Oktober 2024 wird um 14.00 Uhr im Frankfurter Saalbau Gallus im Rahmen eines Sonderscreenings RP Kahls Verfilmung von Peter Weiss‘ Schauspiel Die Ermittlung  gezeigt werden – an dem Ort, an dem der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess stattfand.

Die Veranstaltung wird mit einem von RP Kahl moderierten, etwa einstündigen Gespräch beginnen, an dem Gerhard Wiese und Dr. Markus Roth teilnehmen werden. Der heute 96-jährige Jurist Wiese war einer von drei Staatsanwälten, die den Prozess gegen 22 ehemalige Mitarbeiter des Konzentrationslagers Auschwitz vorbereiteten. Dr. Markus Roth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut. Anschließend wird der vierstündige Film Die Ermittlung  gezeigt. Das Filmpublikum wird dort positioniert sein, wo in den 1960er Jahren das Prozesspublikum Platz gefunden hatte. Nach dem Ende der Filmvorführung ist ein Publikumsgespräch geplant. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.

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Peter Weiss – Filmabend zu einer möglichen Theaterästhetik des Widerstands

Im Mittelpunkt dieses Filmabends zu Peter Weiss‘ Theater sollen drei seiner Stücke stehen, die seine politische und ästhetische Entwicklung nachvollziehbar machen: In seiner Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution – dem Theaterstück Marat/Sade (1964) – ließ er den Revolutionär Jean-Paul Marat und den individualistisch-libertären Marquis de Sade ihre politischen Ideale ausfechten, womit das Stück die Konfliktlinien der Neuen Linken um eine kollektive versus subjektive Emanzipation vorwegnahm. Der Gesang vom Lusitanischen Popanz (1967) befasste sich mit der Kolonialisierung von Angola und Mozambique durch Portugal. Der neue Prozeß (1983) schließlich stellt das letzte von Weiss verfasste Theaterstück dar: eine Adaption Franz Kafkas, die sich mit der politischen Rolle von Kunstschaffenden im Kapitalismus auseinandersetzt. Damit löste sich Weiss zuletzt vom konkreten historischen Material und der direkten Intervention.

Für die Annäherung an diese Stücke und Weiss‘ politische Theaterästhetik wird der Stuttgarter Künstler Peter Schmidt  an diesem Abend Filme zeigen, die er aus Bühnenbildern und Skizzen von Gunilla Palmstierna-Weiss ursprünglich als eine Virtual-Reality-Umgebung schuf. Darin spitzt er das Weiss’sche Theater zu und arbeitet die politischen Kernaussagen heraus. Begleitet werden die Filme von einem Vortrag von Ludwig Winter, in dem anhand der Theaterstücke der biografische, politische und formalästhetische Werdegang von Weiss nachgezeichnet wird: vom Fragesteller zu einer politischen Radikalisierung und inhaltlichen Konkretisierung bis hin zu seiner Abrechnung mit dem Kunst- und Kulturbetrieb überhaupt.

Veranstaltungsort und -zeit: translib, Goetzstraße 7, Leipzig, Samstag, 21. September 2024, 19:00-23:00 Uhr

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Premiere der Filmfassung von „Die Ermittlung“ im Juli 2024

Unter der Regie von RP Kahl haben 60 Schauspielerinnen und Schauspieler „Die Ermittlung“ von Peter Weiss nach vierwöchiger Probenzeit für die Kinoleinwand umgesetzt. Zu der Verfilmung des Stücks ist ein Trailer veröffentlicht worden. Der Kinostart ist auf den 25. Juli 2024 angesetzt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnete den Film im Mai 2024 mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ aus.

Am 6. und 7. Juli 2024 ist der Ensemblefilm „Die Ermittlung“ bei dem Filmfest München zu sehen nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss aus dem Jahr 1965.

Am Mittwoch, dem 17. Juli 2024, 18:30 Uhr, wird im Essener Kino Lichtburg eine Aufführung in Anwesenheit des Regisseurs, des Produzenten und mehrerer Schauspieler erfolgen.

„Die Uraufführung [von Weiss‘ Stück im Jahr 1965] war ein singuläres Ereignis […]. Alles lange her. 2017 wussten nach einer Studie der Körber Stiftung vier von zehn Schülern nicht, dass Auschwitz ein Vernichtungslager war, 2024 erreicht die AfD gerade junge Leute über soziale Medien wie TikTok mehr als jede andere demokratische Partei und reüssiert bei den Europawahlen ausgerechnet in dieser Wählergruppe noch überm Durchschnitt der Wählenden. Keine schlechte Idee also, Peter Weiss‘ ‚Ermittlung‘ wieder aus der Versenkung zu holen. […] Der Film ist lang und erlaubt sich nur sehr langsam, mit winzigen Effekten an Emotionen zu appellieren: Die Zeugengesichter rücken näher, es gibt Lichtverschiebungen, zugleich verfremdend wie emotionalisierend, langsam ertönt eine Tonspur. Das ist sehr dezent gemacht und hilft, dabeizubleiben, vier lange, bewegende Stunden.“

Barbara Burckhardt, in: Theater heute, Nr. 7, Juli 2024, S. 70

Begleitmedien

Medienberichte

Filmkritiken

Der Schatten des Körpers des Kutschers – Ein Abend zu Peter Weiss

„Der Schatten des Körpers des Kutschers – Ein Abend zu Peter Weiss“ ist am 20. Juli 2024, um 19:30 Uhr im Kino 4 des Domstadtkinos Merseburg zu sehen. Ulrich Jacobi präsentiert abendfüllend Kurzfilme des Autors, spricht über Peter Weiss und liest aus dessen Werken „Die Ästhetik des Widerstands“ und „Der Schatten des Körpers des Kutschers“.
Peter Weiss, der mit seiner Familie ab 1940 in Schweden im Exil lebte und auch später größten Teils in Stockholm wohnte, schrieb auf Deutsch. Seine Werke und Theaterstücke wurden ab den 1960er Jahren in beiden deutschen Staaten verlegt und aufgeführt.
Dieses exklusive Programm findet aus Anlass des Films „Die Ermittlung – Oratorium von Peter Weis“ der ab 25. Juli im Domstadtkino (König-Heinrich-Straße 7, 06217 Merseburg) zu sehen ist, statt.

Ursprünglicher Hinweis

„Die Ermittlung“ im Begleitprogramm zur Ausstellung „Das UNESCO-Weltdokumentenerbe“

Das Theater Megalomania aus Frankfurt am Main ist in Wiesbaden mit der ERMITTLUNG von Peter Weiss zu Gast. Das Dokumentartheaterstück über die Frankfurter Auschwitzprozesse entstand während der Prozesstage (1963–1965). Der Text, von Peter Weiss zusammengefasst zu einem „Oratorium in 11 Gesängen“, beinhaltet echte Aussagen der Täter und Opfer, die hier einander gegenüberstehen. Es sind Aussagen, wie sie auch im Prozess der Öffentlichkeit zu Gehör kamen. Das Megalomania zeigt das Stück in einer gekürzten Fassung mit film-dokumentarischem Anteil. Acht Personen stehen hier gemeinsam auf der Bühne, weitere 18 sind in den digital eingespielten Zeugenaussagen zu sehen.

Heute leben kaum noch Zeugen der NS-Zeit. Es bleiben uns nur Briefe, Dokumente, Akten, Gedenkstätten, Fotographien. Die Akten des Auschwitzprozesses, die im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden aufbewahrt werden, sind deswegen nicht umsonst durch die UNESCO zum Teil des Weltdokumentenerbes erklärt worden. Gerade die Auseinandersetzung mit Auschwitz bleibt bis heute zentral: Wie war Auschwitz möglich? Wie konnten die Täter und Täterinnen den Massenmord durchführen? Weiterhin bleiben die erinnerungskulturellen Fragen: Wie soll man heute damit umgehen und wie soll man sich erinnern? Auschwitz und der Holocaust bleiben ein wesentlicher Teil der deutschen und der allgemeinen Weltgeschichte.

Dienstag, 25. Juni 2024, 10:00 - 12:30 Uhr
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Straße 55
65187 Wiesbaden

Weitere Informationen

Performance in Wien als Zeichen gegen Krieg

Die interkulturelle Truppe freier Theaterschaffender „Sprung.Wien“ richtet am Mittwoch, 12. Juni 2024 ab 19 Uhr im Nordbahnsaal in der Bruno-Marek-Allee 5/1 in Wien ein Community-Projekt aus, das an Texte von Peter Weiss anknüpft. Die Performance „Du, an Deinem Ort“ basiert auf Auszügen aus dem Roman „Die Ästhetik des Widerstands“. Die szenische Reportage ist Teil einer Performance-Serie, die Impulse für den Frieden setzen soll.

Im Anschluss an die Performance soll in einem Vortrag der zeitgenössische Kontext hergestellt werden. Dabei kommen in einem Beitrag mit dem Thema „Frauen für Frieden und Freiheit – seit 1915“ Aktivist:innen der Frauen-Friedensorganisation Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) zu Wort.

Tickets für die Performance können unter www.diehauswirtschaft.at erworben werden.

Weitere Hinweise

Die Verwicklung, nach Motiven von Luigi Nono und Peter Weiss

In Die Verwicklung erforschen KGI: büro für nicht-übertragbare angelegenheiten die Grenzen des Verstehens und des Unbewussten. Inspiriert von Luigi Nonos musikalischen Arbeiten und Peter Weiss‘ dramatisiertem Oratorium des Auschwitz-Prozesses Die Ermittlung will Die Verwicklung bekannte Erzählungen von Geschichte stören und unsere Begriffe von Vergangenheit und Gegenwart, Schuld und Aufarbeitung irritieren.

Der Komponist Luigi Nono schuf durch elektronische Verfremdung historischer Dokumente Musik und forschte so nach einer nicht-sprachlichen Art der Darstellung des Unfassbaren. Der Autor Peter Weiss entwickelte aus Protokollen des ersten Auschwitz-Prozesses das dokumentarische Theaterstück Die Ermittlung. Auch ein Versuch, Dinge, für die es keine Sprache gibt, dennoch aus der Sphäre des Schweigens zu zerren.

In Die Verwicklung greift KGI Nonos Suche nach einer anderen, nicht-sprachlichen Art der Darstellung auf. Basierend auf Die Ermittlung verdichten sie hunderte von Zeug:innenaussagen zu einem musikalischen Oratorium, das versucht, Ungesagtem, Nicht-Dokumentiertem auf die Spur zu kommen und uns in Lücken blicken zu lassen.

Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte

Freitag, 26. April 2024, 18.30 Uhr Kulturhaus Babelsberg, Karl-Liebknecht.-Str, 135, 14482 Potsdam (S-Bahn Babelsberg)

Eine Veranstaltung der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft (IPWG),

Lesung mit Sharon Dodua Otoo und Podiumsgespräch über Otoos Texte und die Diskussion um den Peter Weiss-Preis der Stadt Bochum mit Fatma Aydemir, Maryam Aras (beide Mitglieder der Jury des Peter Weiss Preises) und Michael Hofmann (IPWG); Moderation: Arnd Beise (IPWG).

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Die Berlinale wird Kahls Verfilmung von Weiss‘ „Die Ermittlung“ nicht zeigen

Regisseur R.P. Kahls Verfilmung „Die Ermittlung“ nach einem Theaterstück von Peter Weiss, die den ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt behandelt, wird trotz ihrer großen Aktualität von der Berlinale überraschend nicht gezeigt, wie die Tageszeitung Welt berichtet. Anders als zunächst geplant wurde der Film nicht in das finale Festivalprogramm aufgenommen. Regisseur Kahl wurde mitgeteilt, dass im diesjährigen Programm bereits ausreichend Filme über den Holocaust vertreten seien. Das Berlinale-Leitungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek würdigte den Beitrag des Films zur deutschen Geschichte, kreideten dem Film aber mangelnde künstlerische Originalität und Überlänge an.

Nähere Informationen

Sharon Dodua Otoo im Gespräch mit Jon Cho Polizzi

Im Rahmen einer „Autor:in-trifft-Übersetzer:in“-Veranstaltung wird sich am Donnerstag, dem 7. März 2024 um 18:30 Uhr die britisch-deutsche Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo auf Zoom mit ihrem talentierten Übersetzer Jon Cho Polizzi austauschen. Es geht um Otoos Roman Adas Raum (Ada’s Room/Ada’s Realm), um Humor, Berliner Schnauze und Politik in der Sprache und Literatur. Die Veranstaltung ist kostenfrei, findet in englischer Sprache statt und wird simultan in die britische Gebärdensprache übersetzt von Involve. Weitere Informationen hier