Peter Weiss Jahrbuch Band 22. 2013
Herausgegeben von Arnd Beise und Michael Hofmann in Verbindung mit der IPWG. Begründet von Martin Rector und Jochen Vogt. St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2013. 208 Seiten, Festeinband, 29 Euro. [ISBN 978-3-86110-545-9] (lieferbar)
Das zweiundzwanzigste Peter Weiss Jahrbuch wird mit der Erstpublikation der deutschsprachigen Übersetzung des Drehbuchs zu dem semidokumentarischen Spielfilm Vad ska vi göra nu då eröffnet, dem einzigen Film von Weiss, in dem es ein ausgeglichenes Verhältnis von Kommerz und Dokument gibt.
Im Dossier sind die Texte versammelt, die 2012 anlässlich der Peter-Weiss-Preisverleihung an Fatih Akin entstanden sind: die Laudatio von Andreas Platthaus, Akins Dankesworte und Karin Yesiladas Essay über die Ästhetik der Einwanderung bei Weiss, Akin und Gene Kelly.
Anschließend analysiert Franziska Thiel die ästhetische Faktur des Erfolgsfilms Melancholia des Regisseurs Lars von Trier, Ralph Müller analysiert die filmische Narration Michael Hanekes. Beide Filmemacher verfolgen obsessiv Themen von Peter Weiss.
Der Beitrag von Gustav Landgren über Hermann Hesses Bildbeschreibungen in dem Roman Roßhalde leitet zur Analyse der Wort-Kunst über. Steffen Groscurth unternimmt eine Detailanalyse zum Todesmotiv in Abschied von den Eltern. Anna Brod und Florian Radvan unterbreiten einen Vorschlag zur Unterrichtung der Ermittlung an höheren Schulen, mit unten abrufbaren Arbeitsblättern.
Wie üblich schließen kritische Hinweise auf interessante Neuerscheinungen das Jahrbuch ab.
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Arbeitsblätter zur Unterrichtung von Peter Weiss‘ „Die Ermittlung“ an höheren Schulen
Sprachreflexion mit Peter Weiss‘ Die Ermittlung im Deutschunterricht (Begleitmaterial zum Artikel im Peter Weiss Jahrbuch 22, 2013, S. 171, Fussnote 1)
Unterrichtsmaterialien von Anna Brod und Florian Radvan (pdf-Dateien):
- „Ich habe nie...“ – Verteidigungsstrategien der Täter vor Gericht untersuchen
- Von einem Prozess zum Dokumentartheaterstück – Schritte der Textgenese nachvollziehen
- Nominalstil und nationalsozialistische Sprache – mit einem linguistischen Fachtext arbeiten
- Wenn das Schreckliche normal wird – über psychische Überlebensstrategien nachdenken
- Uneindeutiges Sprechen – Merkmale nationalsozialistischer Sprache beschreiben